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In der Eiger-Nordwand entdecken Silvan Schüpbach und Peter von Känel das traditionelle alpine Bergsteigen wieder. Tagelang klettern die beiden in senkrechten und überhängenden Felswänden und verfolgen dabei eine "herausfordernde und elegante" Linie, die die Wiedergeburt eines nie in Vergessenheit geratenen Bergsteiger-Stils symbolisiert.
Die Eiger-Nordwand, eine der berühmtesten Wände der Alpen, ist der Ort, an dem sich einige der besten Bergsteiger der Geschichte einer großen Herausforderung gestellt haben. Der Bekanntheitsgrad dieser Wand beruht auf deren Schwierigkeitsgrad, der Kälte und den extremen Bedingungen, denen die Alpinisten ausgesetzt sind, die sie bezwingen wollen. Auch heute noch erfordert die Durchsteigung dieser Wand außergewöhnlichen Fokus und großes bergsteigerisches Können.
Silvan Schüpbach hat sich, zusammen mit seinem Kletterpartner Peter von Känel, dieser Herausforderung gestellt. Die beiden studierten die Wand gründlichst und suchten nach möglichen Schwierigkeiten, die es zu meistern gilt, um eine neue Route zu kreieren. Nachdem sie die passenden Bedingungen abgewartet hatten, packten sie ihre Ausrüstung und machten sich auf, die Wand am 19. August 2023 in Angriff zu nehmen. Ihr Plan war es, ausschließlich mit traditioneller Ausrüstung und ohne Bohrhaken zu klettern. "Das schien mir eine faszinierende Herausforderung zu sein", erklärt Silvan. "In den letzten Jahren sind viele neue Routen in der Eiger-Nordwand hinzugekommen. Ich habe viele von ihnen wiederholt und bin von ihrer Qualität und Schönheit fasziniert. Sie wurden mit viel Mühe und Geschick entwickelt, sind aber alle mit Hilfe von Bohrmaschinen und Bohrhaken entstanden. Die meisten Bergsteiger, die in den Wänden des Eiger klettern, sind mit Hilfe von modernen Bohrhaken gesichert". Ich kritisiere dieses Vorgehen überhaupt nicht, denn es ist auf gewisse Weise einfach die logische Weiterentwicklung des Kletterns." Aber die Frage, die sich der Schweizer Bergsteiger gestellt hat, ist eine andere. Es geht nicht um die Ethik des Kletterns, sondern darum, ob "die heutigen bergsteigerischen Fähigkeiten auf den Eiger angewendet werden können, allerdings mit traditionellen Sicherungsmitteln.“