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PILASTRO DELLA TOFANA

Es war Ende September 1980 und ich hatte furchtbare Kopfschmerzen. Der Tag war wunderschön, der Pfeiler glänzte im Morgenlicht und die klare Luft machte ihn kantig und einladend, er sah näher aus als er in Wirklichkeit war.

Mein alter grauer Käfer hatte es irgendwie geschafft, soweit zu kommen, wie man fahren konnte, und dort war er stehen geblieben. Mauro schien in Form zu sein, aber ich kotzte einen Teil des Abendessens vom Vortag gleich auf dem Felsband vom Einstieg wieder aus. So begann unser Abenteuer.

Vor weniger als einem Jahr hatten wir noch keine Ahnung vom Klettern und jetzt waren wir hier, berührten die Griffe sechsten Grads, und über uns wölbten sich gelbe Überhänge... ein Traum. Ich machte mich zügig an den Aufstieg und die "zuckenden" Bizepse von Mauro, der mir folgte, erfüllten mich mit Zuversicht. Bis unter den "Maultierrücken" kein Problem und unser "Ego" schwellte vor stolz. Deutlich weniger stolz waren wir dagegen am nächsten Tag, als wir durchgefroren und beschämt zur Giussani-Hütte abstiegen und um einen Teller Suppe baten. Der Berg hatte uns einmal mehr eine Lehre erteilt und diese Nacht im T-Shirt auf dem eisigen Felsband werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Obwohl der Pfeiler noch immer anspruchsvoll ist, erklettern wir ihn heute frei in wenigen Stunden, manchmal steigen wir vom zweiten Felsband ab, wenn der "Maultierrücken" nass ist, oder wir erklettern nur den grauen Teil an einem milden Augustabend, und das, obwohl sich die Route nicht geändert hat, im Gegenteil, früher gab es hier noch mehr Haken. Wir sind es, die sich geändert haben. 


Pilastro della Tofana di Rozes, 2820 m

Südostwand

Ettore Costantini und Renato Apollonio

13. Juli 1944


Zustieg

Von der Dibona-Hütte aus ist es eine halbe Stunde bis zum Einstieg, der Pfeiler ragt hoch auf und lässt keinen Zweifel über die Richtung, die man einschlagen muss. Den Einstieg erreicht man über ein kurzes Felsband nach links, im linken Abschnitt der Wand, das zum Fuß eines kleinen, ca. 40 m hohen Pfeilers führt. Alte Haken an der Basis der Verschneidung markieren die Stelle, an der der Aufstieg beginnt, deutlich erkennbar, wie der Rest der Route.

1) Die Verschneidung hinaufklettern fast bis zum Ende des Pfeilers 35m, IV+/V-).

2) Zuerst geht es einige Meter an der Wand nach oben, dann quert man nach rechts vorsichtig auf optimalem Felsen bis zu einem bequemen Felsband am Fuß einer gelblichen Spalte. Hier befindet man sich direkt unter dem kompletten Aufstieg (30m, V+ und IV).

3) Vertikal geht es die Spalte hinauf, die sich an einigen Stellen zu einem Kamin erweitert (60m, V und V+ oft feucht und deshalb schwieriger).

4) Mit einer kurzen Seillänge erreicht man fast die Stelle unter einem kleinen grauen Dach (25m, IV).

5) Nachdem das Dach überwunden wurde, geht es weiter über einfachere Felsen zu einem Standplatz rechts von einem tiefen Loch, das ein bisschen Angst macht. (Von hier ist ein Ausstieg aus der Wand möglich. Dazu auf dem Felsband weiter unten nach Norden gehen, dann kann man sich mit zwei Seillängen abseilen). (55m, VI dann IV)

6) Zuerst geht es gerade die Felswand hinauf, dann im Zick-Zack bis zum Standplatz unter dem großen Dach, wo eine kleine Pause eingelegt werden kann. Hier befindet man sich bereits im gelben Bereich (40m, IV und V).

7) Der wunderschöne Überhang kann direkt mit einem athletischen Dülfer und Einklemmen vom Knie überwunden werden (10 m, 6b+ oder A0/A1).

8) Weiter der Spalte folgen bis zu einem unbequemen Standplatz unter dem zweiten Dach, das einen weniger starken Überhang hat, aber schwieriger ist als das erste Dach (40m, V und VI ein Abschnitt 6a+).

9) Durch die offene und schwierige Verschneidung klettert man unter das Dach, das direkt mit einer luftigen und rutschigen Passage überwunden wird, dann weiter über einfache rote Felsen bis zum “5 Sterne Biwak-Platz” unter dem “Maultierrücken” (20m, 6b+ oder VI A0).

10) Hinein geht es in die ekligen schlammigen Eingeweide, die man so schnell wie möglich wieder im Spagat und komplett frei hängend wieder verlassen sollte. Für mich die schwierigste Passage des gesamten Aufstiegs. Nachdem dieser miese Überhang überwunden ist, erreicht man über einfachere Felsen ein Felsenband auf einer luftigen Plattform, auf der eine Pause eingelegt werden kann (45m, V/V+ ein Abschnitt 6c oder A0 dann IV).

11) Problemlos erreicht man ein grasiges Felsband, das eine schöne kleine Terrasse bildet, die wir aber ignorieren. Stattdessen klettern wir weiter nach oben in einer Verschneidung, aus der man nach links herausklettert und einen Standplatz erreicht (65m, IV und V ein Abschnitt V+, zwischendurch mögliche Standplätze).

12) Weiter geht es die darüber befindliche Verschneidung bzw. den Kamin hinauf, dann leicht nach rechts und wieder nach links bis zu einer Nische und gelben Überhängen, die ein Ausweichen an der Wand nach links erforderlich machen (40m, V und IV Sanduhr)

13) Man quert einfach nach links über gelben, vertikalen Fels, bis zum “grauen” Bereich, wo es dann nach oben geht, immer leicht nach links und dem Lauf der Seile folgend, auf sehr kompaktem, Fels (60m. IV und IV+).

14-15-16) Über Rampen und brüchige Kamine verlässt man die Wand der Logik folgend und erreicht die Gabel links vom großen Pfeiler. Achtung, auf die Steine muss geachtet werden (150 m, II und III)


Abstieg

Vom Ausstieg der Route geht es nach unten über eine lange Querung nach links (Norden), den Markierungssteinen folgend. Der Wegspur folgen und dabei nicht zu weit absteigen, dann auf ein Felsband zuhalten, das rechts um die Wand herum und zu einem alten, aber deutlich erkennbaren Weg aus dem Krieg führt, der in kurzer Zeit zur Berghütte Giussani führt. Von hier aus erreicht man schnell und einfach den Parkplatz der Berghütte Dib.

MANRICO DELL'AGNOLA

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